Über das Reinigen der tragbaren Waffen.



eigentlich macht es Spaß ... Der Soldat muß die größte Sorgfalt tragen, seine Waffen nicht anrosten zu lassen, da man sie nur zum Nachteil der gerosteten Teile wieder überarbeiten kann, und indem man ihre äußere Oberfläche entfernt, was sie mehr oder weniger schwächt.

Ein poliertes Gewehr erhält sich leicht in diesem Zustand; es genügt, es kräftig mit einem einfachen Leinenfetzen abzuwischen, nachdem man es benutzt hat. Wenn man sich auf den Marsch begibt, ist es vorteilhaft, einen fettigen Lappen zu verwenden.

Um die Bewegungsfreiheit der Teile des Gewehrschlosses zu erleichtern, muß man dafür Sorge tragen, daß der Teil der Batteriefeder, an welchem der Fuß der Batterie langschabt, immer leicht mit Öl befeuchtet ist; und ebenso der Teil der Nuß, an dem der Haken der großen Feder anliegt. Ohne diese Vorkehrung nutzen sich diese Teile sehr rasch ab.

Wenn die Waffen stumpf oder rostig geworden sind, verwendet man mit Olivenöl angefeuchteten Schmirgel, mit welchem man mittels eines Stückes weichen Holzes die Teile scheuert. In den Ecken und Vertiefungen arbeitet man mit Kratzern und Spateln aus Holz.

In Ermangelung von Schmirgel kann man sich, um die Flecken zu entfernen, gebrannter Ziegel bedienen, die sehr fein zerstoßen und gesiebt worden sind, und die man mit Öl befeuchtet. Man muß dem Soldaten verbieten, zerstoßenen Sandstein, und vor allem feinen Sand, zu verwenden.

Der Lauf des Gewehres muß innen ausgewaschen werden, wenn man eine gewisse Anzahl von Schüssen (50 bis 60) abgefeuert hat: man befestigt dazu einen Lappen am Ende des Kugelziehers, welchen man in den Lauf einführt, nachdem man diesen mit heißem Wasser gefüllt hat. Dann muß man große Sorgfalt tragen, daß er innen und außen gut gesäubert wird, und daß er am Feuer oder in der Sonne getrocknet wird. Jede Menge Wasser, die auf dem Eisen bleibt, verursacht dort rasch einen Rostflecken.

Es kommt oft vor, daß der Soldat, wenn er versucht, einen Lauf zu entrosten oder zu polieren, diesen verbiegt oder krümmt. Dies kommt vor allem vor, wenn er ihn reibt, indem er ihn auf seine beiden Beine drückt: danach ist es nicht mehr möglich, ihn wieder gut zu richten. Es ist daher unbedingt wichtig, daß der Lauf immer direkt unterhalb der Stelle, die man reibt, aufliegt.

Alle eisernen Waffenteile müssen, nachdem sie gereinigt worden sind, mit einem fettigen Lappen abgewischt werden, so daß auf ihnen weder Schmirgel noch Backstein zurückbleibt und sie nur ein wenig Fettigkeit behalten.

Die Kupferteile werden mit Putzsand oder zerstoßenem Backstein und Essig gereinigt. Fettige Substanzen wirken auf das Kupfer ein und bedecken es mit Grünspan.

Es ist schwer zu erreichen, daß der Soldat sein Gewehr mit aller nötigen Sorgfalt auseinandersetzt und zusammensetzt. Oft werden die Schrauben in ihre Muttern gezwungen und die Gewinde, die sich ineinander verzahnen, gehen kaputt; die Schloßschrauben sind zu fest angezogen und behindern die Bewegung der Schloßteile etc. Es ist daher von Vorteil, den Soldaten sein Gewehr nur selten vollständig auseinandernehmen zu lassen. Er muß die Gewehrringe, das Schloß und den Lauf vom Holz und den Hahn vom Schloß wegnehmen und so diese Teile reinigen, ohne sie auseinanderzunehmen, und er kann das leicht tun, wenn seine Waffe nicht in zu schlechtem Zustand ist. Es ist selbst, soweit möglich, erforderlich, daß er nicht den Abzugsbügel und den Abzug entfernt, um zu vermeiden, daß das Holz beschädigt wird, wenn die Stifte, die diese Teile halten, bewegt werden.

Um das Schloß zu reinigen, braucht ein Soldat niemals die Pfanne zu entfernen; er darf die Schwanzschraube seines Gewehres nicht abnehmen. Diese beiden Aktionen dürfen, will man Schaden vorbeugen, nur von einem Büchsenmacher ausgeführt werden.




Instruction sur le tir des armes à feu, herausgegeben vom Kriegsministerium, gedruckt im Juni 1816 in der Königlichen Druckerei in Paris, S. 7 ff.